Schädelbasis-Chirurgie

Erkankungen der Schädelbasis (Frontobasis/Otobasis) werden in Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie operativ behandelt. Sämtliche Fälle werden vor und nach der Operation im neuroonkologischen Tumorboard zusammen mit allen beteiligten Fachdisziplinen diskutiert, um für Patienten die optimale Behandlungsoption zu finden. Unsere Klinik ist von der Gesellschaft für Schädelbasischirurgie als Schädelbasiszentrum zertifiziert worden.

Prozesse an der Otobasis oder Frontobasis

Operativen Verfahren für die Schädelbasis-Chirurgie stehen die endoskopische und die mikroskopische Chirurgie zur Verfügung. Speziell an der Schädelbasis kommt der Einsatz der Navigationssysteme (Computer-aided-surgery, CAS) zum Tragen, da einerseits eng benachbarte knöcherne Strukturen eine große Sicherheit der Navigation erlauben, andererseits diese auch aufgrund der delikaten anatomischen Verhältnisse notwendig ist. Zusätzlich zur operativen Therapie kann eine vorbereitende Therapie durch die Abteilung für Neuroradiologie notwendig werden, um mit modernen Techniken den Verschluss von gefäßreichen Tumoren vor der operativen Therapie herbeizuführen. Auch mit einer postoperativen Bestrahlung und einer gezielten stereotaktischen Bestrahlung, bestehen enge Kooperationen mit Abteilungen des Hauses.

Frontobasis / Rhinobasis

Häufige Erkrankungen der Schädelbasis sind Frakturen, aber auch gutartige und bösartige Tumoren kommen hier vor. Als klinische Beispiele seien hier frontobasale Frakturen anch schweren Traumen, Meningozelen und spezielle Tumoren wie Schwülste des Riechnerven, so genannte Ästhesioneuroblastome genannt. Eine besondere Variante sind die Erkrankungen im Bereich der zentralen Schädelbasis die jedoch am ehesten durch die Nase erreicht werden können.

Laterobasis / Otobasis

Eine wesentliche Gruppe von Neubildungen an der Otobasis sind Erkrankungen des Hör- oder Gleichgewichtsnerven, so genannte Akustikusneurinome oder Vestibularis-Schwannome. Diese gutartigen Tumoren im inneren Gehörgang, bilden mit einer Inzidenz von 5 auf 100.000 einen der häufigsten Tumoren im Bereich der Schädelbasis. Je nach Ausdehnung in das Schädelinnere (Hirnstamm) erfolgt hier die Operation über einen Zugang durch das Ohr, über die mittlere oder hintere Schädelgrube, wobei hier individuell die Zusammenarbeit mit der Neurochirurgischen Klinik abgestimmt wird.

Eine weitere Gruppe der Laterobasis bilden die Tumoren der Druck- und Sauerstoffrezeptoren, so genannte Glomustumore, die sowohl im Bereich der Gabel der Halsschlagader wie auch im Foramen jugulare oder im Bulbus der Halsvene (Glomus jugulare-Tumoren) vorkommen können. Auch in der Paukenhöhle (Glomus tympanicum-Tumoren) sind sie keine Rarität.